Dafür wurde es höchste Zeit: ein Rabbi, ein Pfarrer und ein Imam gründen eine Band. Der beruflich unter Hochdruck stehende Musikproduzent Nicolas soll diese neue Band ganz nach oben bringen. Gemeinsam mit seiner flinken Assistentin Sabrina gelingt es ihm, aus den drei Himmelsdienern die virtuose Band Koexistenz zu formen, die sogar dem lieben Gott einen deftigen Ohrwurm verpassen könnte. Womit Nicolas und Sabrina nicht gerechnet haben, sind die kleinen und größeren Abgründe, die die Geistlichen heutzutage so mit sich herumtragen. Und so groß die Nachfrage nach göttlichen Harmonien auch sein mag – die dafür zu zähmenden Unterschiede haben sie sich etwas friedfertiger vorgestellt. Doch die drei Bandkollegen beherrschen den religiösen Beleidigungskanon perfekt und treffen bei der Arie der kulturellen Vorurteile ohne Probleme den fiesesten Ton. Als die Dinge außer Kontrolle geraten und sich die Gottesdiener an die Gurgel gehen, schmeißt Nicolas hin. Aus diesen Streithähnen kann auch er keine Friedenssinger machen. Doch die heiligen drei Tonträger haben mittlerweile ihre Koexistenz ins Herz geschlossen und nehmen die Dinge nun selbst in die Hand…
Den absoluten Wahrheiten mit Vielstimmigkeit ein Schnippchen schlagen – diese geniale Idee wird in der pointenreichen Komödie EIN LIED IN GOTTES OHR zum Anlass für viel bösen Witz. Ohne jegliches Moralaposteln pikst Regisseur Fabrice Éboué in jedes religiöse Wespennest und nimmt uns mit großer Lust an der Provokation und noch mehr herzhaftem Humor mit auf eine höllisch komische, musikalische Irr- und Abenteuerfahrt.
Filmografie (Auswahl)
2017 - EIN LIED IN GOTTES OHR
2014 - DAS KROKODIL VON BOTSWANA
2011 - WIEDER VON VORNE
mit dem Regisseur Fabrice Éboué
Audrey Lamy
Sabrina
Audrey Lamy wurde 1981 in Alès in Frankreich geboren. Nach ihrer Schauspielausbildung am Conservatoire national supérieur d’art dramatique (CNSAD) und Engagements am Theater spielte sie 2005 ihre erste Kinorolle in COOL WAVES - BRICE DE NICE, zusammen mit ihrer Schwester Alexandra. Drei Jahre später war sie in Cédric Klapischs SO IST PARIS zu sehen und seit 2009 spielt sie in der TV-Sitcom SCÈNES DE MÉNAGES die Rolle der Marion. Im gleichen Jahr startete Audrey Lamy auch ihr Soloprogramm LETZTE AUSFAHRT VEGAS auf der Bühne. 2011 wurde sie für ihre Darstellung der Carole in der Komödie TOUT CE QUI BRILLE für den César als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert. 2014 dann spielte Audrey Lamy in ZU ENDE IST ALLES ERST AM SCHLUSS, basierend auf dem gleichnamigen Roman von David Foenkinos, der auch das Drehbuch schrieb. In TOUT POUR ÊTRE HEUREUX (2017) übernahm sie die weibliche Hauptrolle. Audrey Lamy ist auch als Synchronsprecherin tätig.
Kommentar von Audrey Lamy
Die Komplizenschaft, die man auf der Leinwand sieht, existierte wirklich. Wir haben so viel gelacht und uns so gut verstanden, dass wir Angst hatten, dass das Endergebnis nicht dem entspricht, was wir beim Dreh erlebt haben. Am schwierigsten war es deshalb, während der Szenen nicht zu lachen. Was im Vordergrund stand, war die Geschichte über Freundschaft und Liebe, die zeigt, dass man gemeinsam stärker ist als allein. Und dass das damit beginnt, den anderen zu respektieren und tolerant zu sein.
Ich denke, dass jeder das Recht hat, an das zu glauben, was er will, solange er es den anderen nicht aufzwingt. Die stärkste Aussage des Films ist, dass Zusammenleben mit Toleranz und dem Respekt des anderen beginnt, und dass wir gemeinsam stärker sind als allein. Die Tatsache, den anderen zu akzeptieren und zu respektieren, erlaubt es uns, frei und glücklich zu sein. Versuchen wir uns zu verstehen trotz unserer Unterschiede – es ist nicht so schwierig, wenn man wirklich Lust draufhat.
Guillaume de Tonquédec
Pfarrer Benoit
Guillaume de Tonquédec ist ein französischer Film- und Theaterschauspieler, der seine Schauspielausbildung an der Schauspielschule in Versailles sowie bei den Pariser Cours Florent absolvierte. Nach ersten Filmrollen in ERPRESST – DAS GEHEIMNISVOLLE FOTO von Pierre Granier-Deferre sowie Francis Husters ON A VOLÉ CHARLIE SPENCER erlangte er größere Bekanntheit 1988 mit der von Gérard Brach geschriebenen Mini-Serie „Civilisations“. Im Kino folgten Nebenrollen u.a. in Krzysztof Kieslowskis DIE ZWEI LEBEN DER VERONIKA (1991). Seine erste Hauptrolle hatte er in Charles Nemes’ Komödie TABLEAU D'HONNEUR (1992). Neben seiner Arbeit beim Film trat der Franzose auch am Theater in zahlreichen Hauptrollen in Erscheinung, unter anderem in Roman Polanskis Inszenierung von Ibsens „Hedda Gabler“. 2013 gewann er für seine Nebenrolle in der Spielfilmkomödie DER VORNAME den César als bester Nebendarsteller. Die Rolle des Claude hatte er zuvor bereits auf der Bühne verkörpert. Einen weiteren großen Erfolg konnte Guillaume de Tonquédec 2015 mit FRÜHSTÜCK BEI MONSIEUR HENRI feiern. Nun kehrt er in der Rolle des Benoit mit EIN LIED IN GOTTES OHR auf die deutschen Leinwände zurück.
Kommentar von Guillaume de Tonquédec
Als ich das Drehbuch bekommen habe, habe ich es gleich zwei Mal hintereinander gelesen. Es war nicht nur lustig, nein, es war auch gewagt. Es ist eine Komödie mit Tiefe und richtigen Persönlichkeiten. Als Autor, Regisseur und Schauspieler war Fabrice Éboué eine wahre Entdeckung für mich. Ich mag und bewundere ihn sehr. Ich wurde in eine Welt hineingeworfen, die mich sehr amüsiert und in die ich mit Freude noch einmal zurückkehren würde. Interessant ist, dass Fabrice und ich auf den ersten Blick wenig Überschneidungen in unseren Biographien hatten, aber letztlich haben wir viele gemeinsame Werte in unserer Art, über Komödie zu sprechen, sie zu schreiben und zu bearbeiten, wir kommen aus derselben Familie. Als wir alle drei in unseren jeweiligen Gewändern zusammentrafen, hatte ich erst einmal einen fünf Minuten langen Lachanfall. Es war sehr stark. Kleider machen Leute. Ich zog das Gewand an und die Figur existierte.
Was mir gefiel, war, dass der Pfarrer vor allem ein Mensch ist, dem Dinge passieren: der Lack bricht ab und der Mensch im Pfarrer wächst über ihn und seine Funktion, der er sich ernsthaft verpflichtet hat, hinaus.
Ich bin katholisch getauft und habe alle Zertifikate: Taufe, Kommunion, Firmung… Ich habe sogar Exerzitien gemacht und ich bin mehr oder weniger praktizierender Katholik. Ich bin der Religion sehr verbunden und der katholischen Gemeinde sehr nah. Deswegen hat mich der Film natürlich interessiert. Wir werden sehen, ob mich die Leute aus meiner Gemeinde aus ihrem Adressbuch streichen. Deswegen glaube ich als Katholik und Mensch, dass es sehr wichtig ist, über diese Themen mit Respekt und Demut zu sprechen. Und Fabrice ist in seinen Entscheidungen sehr intelligent vorgegangen.
Ramzy Bedia
Imam Moncef
Der algerisch-französische Schauspieler Ramzy Bedia studierte zunächst Betriebswirtschaft, bevor er Mitte der 1990er mit Éric Judor das Comedy-Duo Éric und Ramzy gründete. Seinen Durchbruch im Kino feierte Ramzy Bedia 2001 mit LA TOUR MONTPARNASSE INFERNALE, bei dem er auch am Drehbuch mitarbeitete. Es folgen weitere Kollaborationen mit Éric Judor, darunter die erfolgreiche Kinoproduktion HALAL POLICE D'ÉTAT (2011). Ramzy Bedia ist weiterhin auch in zahlreichen TV-Produktionen zu sehen und erneut sehr erfolgreich an den Kinokassen mit MADEMOISELLE HANNA UND DIE KUNST NEIN ZU SAGEN (2015) und PATTAYA (2016).
Kommentar von Ramzy Bedia
Fabrice Éboué ist mein Nachbar, und eines Tages hat er mir das Drehbuch vorbeigebracht: ich hoffe, er hat mich nicht deswegen ausgesucht (Lachen). Überzeugt hat mich, dass er die Religionsprobleme entheiligt. Denn die nehmen viel zu viel Platz im Leben aller ein. Jedes Mal, wenn über Religion geredet wird, geht es darum, Hass anzustacheln, und ich fand es toll, dass man über so ein Thema lachen kann. Unsere Rolle im Kino ist es, die Leute zum Lachen zu bringen, ohne sie zu verletzen, und bei dem Ganzen die Gläubigen zu respektieren. Von Beginn an war klar, dass wir niemanden verletzen werden. Kein Witz wurde dem Zufall überlassen: jeder humoristische Zug wurde kalibriert, um niemanden anzugreifen. Außerdem habe ich mir gesagt, dass Lachen die Intelligenz entspannt, und wenn es mich zum Lachen bringt, dann würde es den Katholiken, den Juden und den Atheisten auch so gehen. Das mag ich übrigens an dem Film: man respektiert auch die Atheisten.
Jonathan Cohen
Rabbi Samuel
Jonathan Cohen kam über einen Freund ans Theater und schließlich zur Schauspielerei. Er studierte am Conservatoire national supérieur d’art dramatique (CNSAD) und ging danach zunächst nach New York. Sein Leinwanddebüt gab er 2006 in COMME T‘Y ES BELLE! und spielte in den folgenden Jahren außerdem in zahlreichen TV-Produktionen mit. 2014 verkörperte er den Marc in SUPER-HYPOCHONDER von Dany Boon. Jonathan Cohen bleibt in den folgenden Jahren der Komödie treu, ist in NUR WIR DREI GEMEINSAM (2015) und DIE VERRÜCKTE REISE VON MAX & LEON (2016) zu sehen.
Kommentar von Jonathan Cohen
EIN LIED IN GOTTES OHR hat mich durch seinen Ton und seine Dreistigkeit überzeugt: Fabrice behandelt sehr sensible Themen, die polemisch sein könnten, aber er findet den richtigen Ton und kippt nie in die Übertreibung. Das Buch ist mit Feingefühl und Humor geschrieben. Außerdem amüsierte es mich ungemein, einen Rabbi zu spielen, der ein bisschen schüchtern ist und während der Tournee unkontrollierbar wird. Als Fabrice mir erzählte, dass der Film die Geschichte eines Rabbis, eines Priesters und eines Imams erzählt, die eine Band gründen, hatte ich auch Angst. Wir leben in einer Zeit des Verdachts, in der Leute sich weniger frei fühlen, über diese Art von Thema zu diskutieren, aber ich persönlich hatte Lust darüber zu lachen – und zum Lachen zu bringen. Wir hatten das Glück, uns alle gut zu verstehen, was für ein Projekt dieses Kalibers wesentlich ist. Ich hatte das Gefühl, dass nur Fabrice diese Art von Thema behandeln konnte: Im Film bekommt jeder was ab, aber alle mit Wohlwollen.
Besetzung
Crew
Ab dem 22.11.2018 in folgenden Städten/Kinos
KiWi Kino
Fontane-Klub
UFA-Palast
Casino
Filmtheater
Lichtspiele
Metropol
Lederpalast
Cineworld
Lichtspiele
Uferpalast
Welche drei sonst so ungleichen Zeitgenossen möchten in EIN LIED IN GOTTES OHR dem lieben Gott einen deftigen Ohrwurm verpassen?
A - ein Deutscher, ein Engländer und ein Franzose
B - ein Fleischer, ein Busfahrer und ein Politiker
C - ein Rabbi, ein Priester und ein Imam
1. Preis
2. Preis
3. Preis